Beet für bedrohte Pflanzen - Ein Zuhause für seltene Arten

In unserem Naturgarten haben wir ein ganz besonderes Beet geschaffen: ein Zufluchtsort für bedrohte Pflanzenarten.

Hier wachsen hauptsächlich Pflanzen, die auf der Roten Liste stehen – viele davon kennt man noch aus Kindertagen, doch heute sind sie in der Natur selten geworden oder sogar vom Aussterben bedroht.


Mit diesem Beet leisten wir einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zum Erhalt der
Biodiversität und schenken bedrohten Pflanzenarten wieder einen Platz zum Blühen.

Was ist ein "Beet für bedrohte Pflanzen"

Viele alte Wildpflanzen waren früher selbstverständlich Teil unserer Landschaft, zum Beispiel an den Rändern von Getreidefeldern oder auf Wiesen.

Doch durch intensive Landwirtschaft, den Einsatz von Dünger und Pestiziden sind ihre Lebensräume fast vollständig verschwunden.

 

Besonders wichtig: Viele dieser bedrohten Pflanzenarten sind lebenswichtig für spezialisierte Wildbienen und andere Insekten.

Ohne ihre natürlichen Futterpflanzen hilft selbst das beste Insektenhotel nichts – Nahrung ist die Grundlage ihres Überlebens.


Diese Pflanzen haben wir gepflanzt:

Kornrade – früher Begleiter auf Getreidefeldern

Kornblume – strahlendes Blau, heute bedroht

Echte Schlüsselblume – Frühlingsbote und wertvolle Nektarpflanze

Rotes Seifenkraut – leuchtende Blütenpracht

Gottes-Knabenkraut – seltene wilde Orchidee

Immenblatt – unverzichtbar für Bienen

Herzgespann – traditionsreiche Heilpflanze

Elsässer Haarstrang – elegante, seltene Art

Heidenelke – robust und widerstandsfähig


Diese Pflanzen findet man heute fast ausschließlich bei spezialisierten Wildkräutergärtnereien – in herkömmlichen Gärtnereien sucht man sie meist vergeblich.



So haben wir das Beet angelegt:

Standortwahl:

  • Sonniger, leicht windgeschützter Bereich in unserem Garten.

Bodenvorbereitung:

  • Entfernung der Rasenschicht
  • Auflockerung des Bodens
  • Einarbeitung von Sand für mageren, nährstoffarmen Boden

Pflanzenauswahl:

  • Fokus auf heimische, bedrohte Arten
  • Pflanzung in lockeren Gruppen, um natürliche Wuchsformen zu erhalten

Pflege:

  • Keine Düngung
  • Nur bei längerer Trockenheit wässern
  • Regelmäßiges Zurückdrängen von wucherndem Gras

 

Besonderheit:  Zur Abgrenzung und zum Schutz des Beetes haben

wir rundherum Purpurklee ausgesät – auch eine bedrohte Art.

Der Klee hilft, die Grasnarbe zu bremsen und schafft zusätzlichen Lebensraum für Insekten.

Unsere Erfahrungen aus der Praxis:

Die Pflanzen in unserem Beet sind echte Überlebenskünstler:

Sie kommen gut mit nährstoffarmen Böden zurecht und benötigen kaum Pflege.

 

Besonders erfreulich:

  • Der Teufelsabbiss entwickelt sich kräftig und zeigt die Widerstandskraft alter Arten.
  • Zahlreiche Wildbienen & Schmetterlinge besuchen unser Beet regelmäßig. 
  • Das Beet fügt sich harmonisch in die natürliche Umgebung ein und bietet vielfältige Beobachtungsmöglichkeiten.


Du möchtest selbst ein Beet für bedrohte Pflanzen anlegen?

Unsere Anleitungen für dich als Download:

In diesem Dokument findest du alle wichtigen Infos zur Vorbereitung unseres Beetes für bedrohte Wildpflanzen: Pflanzabstände, Bodenvorbereitung, Auswahl der Arten und praktische Tipps, worauf wir beim Anlegen geachtet haben. Perfekt, wenn du selbst ein kleines Schutzprojekt starten möchtest!

In diesem Dokument findest du unseren Vorschlag zur Bepflanzung des Beetes für bedrohte Wildpflanzen: Welche Arten wir gewählt haben, warum sie wichtig sind und wie du dein eigenes Beet naturnah und bienenfreundlich gestalten kannst. Ideal für alle, die selbst aktiv werden möchten!