In unserem Naturgarten haben wir ein ganz besonderes Beet angelegt: ein Zufluchtsort für bedrohte Pflanzenarten. Hier wachsen hauptsächlich Pflanzen, die auf der Roten Liste stehen – viele davon kennt man noch aus Kindertagen, doch heute sind sie in der Natur selten geworden oder sogar vom Aussterben bedroht.
Pflanzen wie Kornrade, Kornblume, echte Schlüsselblume, rotes Seifenkraut, Gottes-Knabenkraut, Immenblatt, Herzgespann, Elsässer Haarstrang und die Heidenelke haben hier ein neues Zuhause
gefunden. Diese Pflanzen sind oft schwer zu bekommen und werden nur in spezialisierten Wildkräutergärtnereien angeboten – in normalen Gärtnereien sucht man sie vergeblich.
Viele dieser alten Wildpflanzen waren früher ganz selbstverständlich Teil unserer Landschaft, zum Beispiel an den Rändern von Getreidefeldern. Doch durch intensive Landwirtschaft, Düngung und den
Einsatz von Pestiziden sind ihre Lebensräume fast verschwunden.
Besonders wichtig: Viele dieser bedrohten Pflanzen sind auch überlebenswichtig für spezialisierte Wildbienen. Wenn ihre Futterpflanzen verschwinden, hilft selbst ein Insektenhotel nichts – Nahrung ist das A und O für ihr Überleben.
Um das Beet zusätzlich zu schützen und die Wiese abzugrenzen, wurde rundherum Purpurklee ausgesät – auch er eine bedrohte Art. Der Klee hilft außerdem dabei, das Gras etwas zurückzuhalten, damit
das Beet nicht zuwächst.
Die Pflanzen in diesem Beet sind echte Überlebenskünstler: Sie kommen meist ohne Dünger aus und sind an karge Böden angepasst. Manche, wie der Teufelsabbiss, wachsen sogar besonders kräftig und zeigen, wie stark und widerstandsfähig diese alten Pflanzenarten sein können.
Mit diesem Beet leisten wir einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität und geben bedrohten Pflanzenarten wieder einen Platz zum Blühen.